Himmelfahrt

"Gott fährt mit Jauchzen auf, mit hellem Jubeltone!" schrieb Jochen Klepper in einem Hymnus.

Himmelfahrt - also auch so ein Tag zum Jauchzen. So wie Weihnachten "jauchzet, frohlocket".

Jauchzen - eines dieser schönen alten Wörter, die sich nur noch in alten Texten finden. Jauchzen - welche Bilder habe ich dazu im Kopf? Ein Baby, das lustvoll mit seinen Händen und Füßen spielt und mit dem ganzen Körper lacht beim Kuckuckspiel mit Mutter oder Vater. Ein Bergsteiger, der nach mühevollem Aufstieg den Gipfel erreicht, und alle Anstrengung und Anspannung von ihm abfallen.

Glückselig - noch so eins der vergessenen Wörter - beschreibt gut das Gefühl, das dem Jauchzen vorausgeht: ein Moment, in dem wir nur Glück empfinden, mit ganzem Körper und mit ganzer Seele. Das Denken, der Verstand bleiben außen vor.

Als Kind hatte ich eine sehr konkrete Vorstellung von Jesu Übergang in den Himmel: ein Entschweben auf einer von Engeln getragenen Wolke. Logik und Wissenschaft möchte ich zu Himmelfahrt nicht befragen. Lieber jauchze ich mit vielen Generationen von Christen und genieße den glückseligen Zustand, ein über alles geliebtes Kind Gottes zu sein.

Elke Hahn, Vivere Fulda