"Loss mer Weihnachtsleeder singe"

Es geht mit großen Schritten auf den Advent zu. Ein Impuls mit und zu Advents- und Weihnachtsliedern von Joachim Schick (Vivere Rheinland)

Metallkreuz im Licht der untergehenden Sonne

Foto: privat

Voller Sehnsucht und Hoffnung …

Dass Menschen nicht nur zuhause, sondern auch auf Weihnachtsmärkten oder in Fußballstadien besinnlich oder inbrünstig laut Advents- und Weihnachtslieder singen und dass sich bei vielen Menschen dabei positive Gefühle entwickeln, macht deutlich: Die Menschen haben eine tiefe Sehnsucht nach einem besseren, glücklicheren Leben, die im Alltag oft ungestillt bleibt und auch mit Konsum und Ablenkung nicht ruhiggestellt wird. Und es gibt Lieder, die emotional bewegen und ein Gefühl von Trost und von Gemeinschaft schenken: Sehnsuchts-Worte und Sehnsuchts-Orte. 
Dabei wollen Advents- und Weihnachtslieder nicht nur eine (Herzens-) Stimmung verbreiten. Sie sind meist vertonte Heilsbotschaften, die biblische Prophezeiungen zur Sprache bringen oder die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfestes musikalisch entfalten. Gute Gründe, sich alten und neuen Advents- und Weihnachtsliedern anzunähern und ihre Heils-Botschaft für uns und unsere Zeit zu bedenken und ernst zu nehmen. 
Im Anhang finden Sie einige Impulse zu Advents- und Weihnachtliedern und zu Liedern, die der Autor wegen ihres Textes als solche identifiziert. Alle Texte (plus ein dazu passendes Bild) erhalten Sie bei (joachim001schick(at)gmail.com). Sie sind kostenlos, es wird um eine Spende für das Vivere-Projekt „Ein Licht nach Aleppo“ gebeten 
https://vivere-leben.de/aktuelles/details/bring-licht-nach-aleppo-2023-24
 

Singen ohne ideologischen Missbrauch …
Leider kann man manchen Menschen nicht verbieten, Weihnachtslieder zu singen. Bei einem Verbot ginge es nicht um die gesangliche Qualität der Menschen, sondern um die Gesinnung derer, die mit ihren Worten und Taten den Geist und den Inhalt dieser Lieder auf den Kopf stellen. Das geschah, als politische Rechtsdraußen und Ausländerfeinde zum öffentlichen Singen von Weihnachtsliedern (als ‚deutsches Volksgut‘) gegen Muslime einluden. Diesen Leuten sollte das öffentliche Weihnachtslieder-Singen verboten werden (wenn es möglich wäre)! Weihnachtslieder erzählen eine christliche Botschaft: die Geburt eines Wanderrabbiners in Palästina vor 2.000 Jahren, der lehrte: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäus 25) Dieser Jesus von Nazareth war ebenfalls ein Flüchtling. Seine Familie floh nach Ägypten, wo sie als arme Ausländer und Angehörige einer anderen Religion willkommen waren. Wer Weihnachtslieder singt, um vor Migranten und Andersgläubigen zu warnen, hat weder den Sinn der Weihnachtslieder noch die christliche Botschaft verstanden. Umgekehrt ist es geradezu völker- und religionsverbindend, wenn Tausende Fußballfans verschiedener Nationen, Kulturen, Religionen (auch Nichtreligiöse) gemeinsam bei ihren Weihnachtskonzerten in den Fußballstadien ohne Bedenken singen und so Gemeinschaft erleben.
 

… und ohne Berührungsängste
Leider kann man anderen Leuten auch nicht verbieten, das öffentliche Singen von Weihnachtsliedern zu verbieten. Auch hier ging es nicht um die Qualität der SängerInnen, sondern um die Gesinnung derer, die - politically correct (?) - das Singen von christlichen Liedern in Kitas und Schulen verbieten wollten, aus Angst, jemand könne sich im eigenen Bekenntnis oder in seiner nichtreligiösen Überzeugung verletzt fühlen. ‚Ignorant‘ (im besten Fall: unwissend) sind diese Leute, da sie von interreligiöser Begegnung keine Ahnung haben und jeden öffentlichen Ausdruck der eigenen Religion als übergriffigen Missionsversuch missdeuten und sich selbst zensieren. (Gilt diese Selbstzensur auch für J. Bach oder W.A. Mozart ?!)

Wenn es überhaupt einen Grund gibt, den Missbrauch von Advents- und Weihnachtsliedern zu verbieten, dann diesen: 
Ich liebe stille Kaufhäuser! Und es heißt „Süßer die Glocken nie klingen“ und nicht … die Kassen …!

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